
Einführung
Sicherheitsverletzungen gibt es in jeder Branche, und in den letzten Jahren werden leider immer mehr Fälle gemeldet. Dies ist sowohl für Unternehmen als auch für Kunden/Nutzer zu einem kritischen Thema geworden. In der Reihe „Lessons Learned“ untersuchen wir reale Fälle und teilen die wichtigsten Erkenntnisse für eine widerstandsfähigere digitale Zukunft. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Thermomix-Datenpanne, die sich erst kürzlich, Anfang Februar 2025, ereignet hat.
Was ist passiert?
Anfang Februar 2025 kam es bei Thermomix, einer bekannten Marke für multifunktionale Küchengeräte des deutschen Unternehmens Vorwerk, zu einer schwerwiegenden Datenpanne. Sie hat ihr offizielles Rezeptforum, Rezeptwelt.de, betroffen. Diese Plattform ist ein Gemeinschaftszentrum, in dem die Nutzer ihre Rezepte und Kochtipps austauschen.
Was ist dann passiert? Zwischen dem 30. Januar und dem 3. Februar 2025 verschafften sich Unbefugte Zugang zu einem untergeordneten Server, der von einem mit Vorwerk verbundenen externen Dienstleister verwaltet wird. Die Sicherheitsverletzung führte zur Offenlegung persönlicher Daten von etwa 3,3 Millionen Nutzern in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Portugal und Australien. Zu den kompromittierten Daten gehörten die Namen, Adressen, Geburtsdaten, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Kochvorlieben der Nutzer. Vorwerk bestätigte, dass bei diesem Vorfall keine Passwörter, Finanzdaten oder wichtige interne Systeme kompromittiert wurden.
Wie ist das passiert?
Die Sicherheitsverletzung wurde durch einen unbefugten Zugriff auf einen von einem externen Dienstleister betriebenen Sekundärserver verursacht. Die Schwachstelle war zwischen dem 30. Januar und dem 3. Februar 2025 vorhanden. Während dieser Zeit konnten Angreifer Benutzerdaten vom Server extrahieren. Das heisst, die Angriffsmethode bestand darin, eine Schwachstelle im Server des externen Dienstanbieters auszunutzen, die einen unbefugten Zugriff auf Benutzerdaten ermöglicht.
Vorwerk entdeckte den unbefugten Zugriff sofort, konnte den Vorfall eindämmen und den kompromittierten Server vom Netz nehmen. Das Unternehmen hat die Sicherheitslücke inzwischen behoben und arbeitet mit Cybersicherheitsspezialisten zusammen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Die genaue technische Methode des Angriffs – ob es sich um SQL-Injection, Credential Stuffing, eine Zero-Day-Schwachstelle, falsch konfigurierte Berechtigungen oder Social Engineering handelt – wurde jedoch nicht explizit bekannt gegeben, da die Untersuchungen noch andauern.
Was war das Ergebnis?
Infolge dieses Verstosses wurden die persönlichen Daten von etwa 3,3 Millionen Nutzern veröffentlicht und anschliessend in Darknet-Foren zum Verkauf angeboten. Zwar wurden keine Passwörter oder Finanzdaten kompromittiert, aber die offengelegten Daten erhöhen das Risiko von gezielten Phishing-Angriffen, Spam und Identitätsdiebstahl. Vorwerk hat alle betroffenen Nutzer informiert und arbeitet eng mit den zuständigen Behörden, einschliesslich der Datenschutzbehörden, zusammen, um die Situation zu klären. Das Unternehmen hat sich ausserdem mit Cybersecurity-Supportdiensten zusammengetan, um den Nutzern dabei zu helfen, mögliche Risiken, die sich aus der Sicherheitsverletzung ergeben, zu minimieren.
Wichtigste Erkenntnisse
- Verwaltung von Drittanbietern: Wie bereits in einem früheren Blog erwähnt, sind die Risiken von Drittanbietern eines der Hauptprobleme der Cybersicherheit im Jahr 2025. Unternehmen müssen sicherstellen, dass externe Dienstleister strenge Sicherheitsprotokolle einhalten, da Schwachstellen in Systemen von Drittanbietern direkte Auswirkungen auf die Datensicherheit des Unternehmens haben können.
- Rasche Erkennung und Reaktion: Die rasche Erkennung und Eindämmung von Sicherheitsvorfällen ist entscheidend für die Minimierung potenzieller Schäden und die Verhinderung weiterer unbefugter Zugriffe.
- Umfassende Benachrichtigung der Nutzer: Eine transparente und zeitnahe Kommunikation mit den betroffenen Nutzern ist unerlässlich, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten und den Einzelnen in die Lage zu versetzen, die notwendigen Vorkehrungen gegen potenzielle Bedrohungen zu treffen.
- Verbesserte Sicherheitsmassnahmen: Regelmässige Sicherheitsprüfungen, Schwachstellenbewertungen und die Umsetzung solider Sicherheitsmaßnahmen sind für den Schutz sensibler Informationen vor Datenverstößen unerlässlich.
Was können Sie tun?
Cyber-Bedrohungen richten sich nicht nur gegen Unternehmen, sondern auch gegen Privatpersonen. Der Schutz persönlicher und beruflicher Daten ist wichtiger denn je, und Cybersecurity-Kenntnisse sind nicht mehr nur etwas für IT-Experten. Ganz gleich, ob Sie Unternehmer, Angestellter oder einfach nur jemand sind, der online sicher bleiben möchte, Sie müssen sich unbedingt mit den Grundlagen der Cybersicherheit vertraut machen.
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